Rhyoliht
Warum heißt das Gestein so und wie entsteht es?
Woher kommt der Name?
Rhyolith, eine Wortschöpfung zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern ρέιν (rhein) = fliessen und λιθος (lithos) = Stein, ist ein vulkanisches Gestein. Baron Ferdinand von Richthofen hat es 1860 zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben.
Wie entsteht Rhyolith?
Rhyolith entsteht dort, wo sich eine Magmakammer in der oberen Erdkruste gebildet hatte und über Jahrtausende nicht zum Ausbruch kam. Während dieser langen Ruhephase sammelten sich im eroberten Bereich der Kammer die meisten leichten Elemente — vor allem Siliziumoxid (SiO2) und die meisten Gase an. Dabei entsteht in den obersten Bereichen der Magmakammer das Rhyolith. Über eine Zeit von sicherlich 100.000 Jahren steigt der SiO2-Gehalt von ursprünglich rund 50% auf bis zu 78% an. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen Rhyolith und Basalt.
Kommt es dann zu einem schnellen Aufstieg des Magmas bei einem Vulkanausbruch, kühlt das verbleibende noch flüssige Magma sehr rasch ab und kristallisiert. Dabei entstehen zahlreiche, mikroskopisch kleine Kristalle, die als Grundmasse bezeichnet werden. Die großen, mit bloßem Auge gut sichtbaren Kristalle werden als Einsprenglinge bezeichnet. Sie haben meist eine Größe zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern.
Woher kommt die Farbe?
Nach der Eruption durchströmten aggressive vulkanische Gase den Vulkan, laugten das ursprünglich rhyolitische Gestein völlig aus und lagerten gleichzeitig unterschiedliche Mineralien darin ab: Gelb,Ocker und Rot sind meist die Farben von Eisenmineralien, das grünschimmernde sandartige Material ist von sehr kleinen Seladonit-Kristallen (im deutschen Grünerde genannt) durchsetzt worden.
Gebiete mit großflächigen Rhyolithvorkommen sind auf Island das Kerlingarfjöll und das beliebte, weiter südlich liegende Landmannlaugar. Beide weisen bis heute viele Fumarolen auf, die für das Auslaugen des Gesteins sorgen und ihre Landschaft so mystisch aussehen lassen.
Quellen
- Islands Naturwunder
Christof Hug-Fleck
Edition World geographic
4. Auflage 2010 - www.chemie.de
- Hálendið — Hochland
Das heiße Herz Islands
Christof Hug-Fleck
in Zauber des Nordens — das Nordmeer Magazin
Ausgabe 2020.1 - www.steine-und-minerale.de